Den Bremer Betroffenenbeirat Istanbul-Konvention (B*BIK) hat die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz im Oktober 2021 einberufen. Das Gremium ist ein bislang einzigartiges Pilotprojekt: Das Land Bremen gewinnt mit dem B*BIK das Erfahrungswissen von Expert:innen in eigener Sache, berücksichtigt systematisch die Betroffenenperspektive in der Umsetzung der Istanbul-Konvention und bezieht – wie die IK es fordert – die Zivilgesellschaft mit ein. Die Geschäftsstelle des Beirats liegt bei der Landeskoordinierungsstelle Istanbul-Konvention.

Im Herbst 2025 läuft die Berufung der 10 Beiratsmitglieder aus. Einige machen weiter – einige Plätze werden frei. In Kürze startet die Bewerbungsphase für den Bremer Betroffenenbeirat 2025 bis 2029.

Der Beirat berät die Verwaltung und politischen Gremien über eine Berufungszeit von vier Jahren.  Anliegen und Standpunkte der Betroffenen fließen so in den Landesaktionsplan zur Umsetzung der Istanbul-Konvention mit ein. Die Maßnahmen in den Bereichen Prävention, Schutz und Unterstützung sowie Strafverfolgung werden an dem kritischen Blick der Betroffenen gemessen und nach ihren Bedarfen besser entwickelt. Langfristig soll der Beirat als feste Instanz und Instrument der Politikberatung im Bereich Gewaltschutz und Gewaltprävention wirken.

Bewerben können sich Personen mit Wohnsitz in Bremen und Bremerhaven ab 18 Jahren, die selbst von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen waren.  Die Erlebnisse sollten nicht akut sein. Gewalterfahrungen sollten persönlich bearbeitet, reflektiert und die eigene Biographie integriert sein. Die Istanbul-Konvention geht umfassend und inklusiv vor, um alle Betroffenen von geschlechtsspezifischer Gewalt wirksam zu schützen. Daher ist uns eine Vielfalt im Betroffenenbeirat wichtig. Wir möchten insbesondere People of Color, Personen mit (familiärer) Migrations- oder Fluchterfahrung sowie trans-, inter- und queere Personen ansprechen. Auch Menschen mit Behinderungen und Angehörige verschiedener Religionsgemeinschaften sind herzlich willkommen.

Im Betroffenenbeirat erhalten Betroffene geschlechtsspezifischer Gewalt eine Stimme: sie sollen gehört werden. Wir freuen uns auf starke neue Stimmen!

Die Ausschreibung für ein Ehrenamt gegen Gewalt an Frauen im Bremer Betroffenenbeirat ab Mai bis Mitte Juni 2025