Stellungnahme des B*BIK zu Gewaltschutzkonzepten am Runden Tisch

Auf dem Runden Tisch zur Umsetzung der Istanbul-Konvention hat der Betroffenenbeirat im Juni schon zum vierten Mal einen Redebeitrag gehalten. Aus der Betroffenenperspektive nahmen zwei Vertreterinnen des B*BIK Stellung zum Thema Gewaltschutzkonzepte.
Interdisziplinär diskutierten auf dem Runden Tisch Fachleute, die an verschiedenen Stellen und Organisationen an sinnvollen Konzepten für den Schutz vor Gewalt arbeiten. Der Betroffenenbeirat brachte folgende Schwerpunkte ein:
- Allgemeine Aspekte zum Gewaltbegriff für gelungene Schutzkonzepte
- Prävention von Gewalt durch sexuelle Bildung, sexualpädagogische Konzepte und sexualfreundliche Kultur
- Anforderungen an ein gutes Beschwerde-Management
- Herleitung der betonten Aspekte durch eigene Erfahrungen im Kontext Schutzkonzepte in Schule
Die Verknüpfung von konkreten Schritten zur Prävention und gutem, in der Organisationskultur verschränktem Beschwerdemanagement beschrieb der B*BIK als Voraussetzung für echten Gewaltschutz. Genauer gingen die B*BIK Mitglieder auf folgende Punkte ein:
- Prävention muss zur Grundhaltung aller Mitarbeitenden werden.
- Gewaltprävention braucht ein klares Verständnis von Sexualität: von Grenzen, Bedürfnissen, Gefühlen und Körper.
- Während Prävention die Anstrengung bedeutet VOR die Lage zu kommen, wird sie niemals alles verhindern können. dann macht es für Betroffene den entscheidenden Unterschied, WIE mit Übergriffen umgegangen wird.
- Deswegen braucht es ein ernst gemeintes Beschwerde-Management, für das Vertrauen die Basis bildet.
- Neben Vertrauen in den Umgang mit ihrer Beschwerde, brauchen Betroffene noch mehr um sich Unterstützung zu holen: Sie brauchen praktisch zugängliche, betroffenensensible Wege, eine Beschwerde abzugeben. Sie müssen sich verlassen können, dass verantwortliche Ansprechpersonen sie schützen. Und Betroffen müssen wissen, dass Folgen konsequent, transparent und verlässlich eintreten werden.
Das Regionalmagazin buten un binnen berichtete über die Arbeit des Betroffenenbeirats und filmte am Runden Tisch. Nachzusehen ist der Beitrag „Sexuelle Gewalt: Betroffenenbeirat gibt Bremerinnen eine Stimme“ hier.
Die Stellungnahme des Betroffenenbeirats zum Thema Gewaltschutzkonzepte kann hier heruntergeladen werden.
! TW: Schilderungen von Gewalterfahrungen bilden die Herleitung für diese Stellungnahme. Geschildert werden auch die negativen Folgen durch Fehlreaktionen des Umfelds (sekundäre Viktimisierung).
Stellungnahme des Betroffenenbeirats am Runden Tisch Gewaltschutzkonzepte
